Sonntag, 8. Dezember 2019

Trauma

Heute ging es im Gottesdienst meiner Kirchengemeinde durch einen Gastprediger um das Thema "Trauma".
Das Wort Trauma kommt aus dem Griechischen und bedeutet allgemein Verletzung oder Wunde. Bei körperlichen Wunden ist das offensichtlich, im psychischen Bereich weniger. Ein Ereignis kann traumatisieren, wenn es plötzlich und unerwartet geschieht und die Person hilflos ist. Entscheidend ist auch die Intensität des Schocks und wie stark die Person persönlich betroffen ist. Zum Beispiel ist es weniger traumatisierend, wenn bei einem Erdbeben mein Wohnwagen zerstört wird, als wenn ich dadurch mein gesamtes Hab und Gut verliere. Auch eine schwierige Operation mit Nahtoderfahrung oder eine Geburt kann eine Frau als lebensbedrohlich und dadurch traumatisierend erleben. Was für einen Menschen ein schweres Trauma ist kann für einen anderen Menschen nur ein Ärgernis sein. So sind wir Menschen absolut unterschiedlich. Einige werden apathisch und emotionslos. Wieder andere leiden unter starken Gefühlsschwankungen, reagieren mit Ängsten, Schlafproblemen und geringer Belastbarkeit. Auch psychosomatische Krankheitssymptome wir Migräne, Schwindel, Magen- und Rückenprobleme können auftreten. Ebenso ist ein erhöhtes Risiko zu Alkohol- und Drogenmissbrauch zu beobachten. Einige traumatisierte Personen versuchen das Erlebte zu verdrängen und stürzen sich in vordergründige Aktivitäten, andere ziehen sich zurück. Sie werden apathisch, emotionslos oder depressiv. Wenn ich so nachdenke ist JESUS uns in allem gleich geworden. Durch seine grausame Kreuzigung hat er ebenfalls ein schweres Trauma erlebt. Einige Menschen lehnen sich in ihrem Schmerz gegen Gott auf. Das zeigt sich auch in den Psalmen. Aber Gott ist nicht der Verursacher des Leides, sondern er leidet mit mir und will mich trösten. Oft dauert es einige Zeit, bis ich mich dafür öffnen kann. In dieser Zeit ist es ganz wichtig, dass andere (Mitmenschen) – und ich selbst – mich nicht unter einen frommen Verhaltensdruck setze, wie man als Christ zu sein hat. Ich darf vor Gott meine Gefühle ehrlich ausdrücken und immer authentisch sein.
Burkhard Henze
https://www.livenet.ch/themen/glaube/andachten/gemeinde_leben/129200-was_daran_hindert_die_vaterliebe_gottes_zu_erleben_traumatische_erlebnisse.html

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