Dienstag, 29. Januar 2019

Tageslosung am Dienstag

Du bist der Trost Israels und sein Nothelfer. Warum stellst du dich, als wärst du ein Fremdling im Lande und ein Wanderer, der nur über Nacht bleibt?  Jeremia 14,8
Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin.1. Korinther 13,12 Quelle die Losung
Ich finde hinter der heutigen Losung steckt ein tieferer Sinn der Pastor der Arche Elmshorn konnte es nicht treffender formulieren. Das heutige Losungswort hat einen sehr interessanten Hintergrund. Zunächst prophezeite Jeremia eine große Dürre für Israel und beschrieb ihre Auswirkungen. Die Menschen würden sich daraufhin selbst bezichtigen, Gott um Gnade bitten und sich darauf berufen, sein Volk zu sein. Da aber nichts passiert, wundern sie sich, dass Gott nicht eingreift. Er benimmt sich wie ein Fremder, der nichts mit ihnen zu tun hat. Wie kann das sein? Die Antwort lautete: „Und der Herr sprach weiter: „Du sollst mich nicht mehr für dieses Volk um Gnade bitten. Selbst wenn sie fasten, werde ich ihr Flehen überhören.“ (Jer. 14,11-12a) Bei solch einer Antwort kann man richtig erschrecken.Ich denke, die Selbstbezichtigung der Leute war hohl, eher ein rhetorischer Trick, genauso wie ihr Gerede davon, doch Gottes Volk zu sein. An dieser Stelle wird deutlich, dass man Gott nicht mit ein paar Redewendungen um den Finger wickeln kann. Er ist heilig und weiß genau, weshalb wir was sagen oder tun. Diese Begebenheit erinnert mich an eine Person, die jemand anders erheblichen finanziellen Schaden zufügte. Später gab sie ihre Verfehlung zwar zu, forderte aber, dass ihr nun vergeben und kein Geld zurückverlangt wird. Solch ein Schuldbekenntnis ist unehrlich. Und wie wir im Zusammenhang der Losung lesen, lässt sich Gott auf so etwas nicht ein.Trotzdem ist Gott gnädig - aber auf seine ganz besondere Art und Weise. Im Lehrtext spricht der Apostel Paulus davon, dass er von Christus erkannt wurde. Völlig unabhängig davon, ob wir Gott ignorieren oder versuchen, ihn zu manipulieren, schenkt er uns einen Moment der Begegnung. Jetzt geht es nicht darum, ob Gott auf uns reagiert, sondern ob wir auf ihn reagieren. Machen wir uns auf die Suche? Versuchen wir, ihn kennenzulernen, wie er wirklich ist? Auch wenn das nicht immer gelingt, auf eines können wir bauen: Wir wurden erkannt!
Burkhard Henze


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