Donnerstag, 23. August 2018

Vertrauen

Menschen die schon einmal betrogen oder belogen wurden werden daraufhin misstrauischer, andere regelrecht feindselig, manipulativ und bösartig. Sie bauen sich eine Art psychosozialen Panzer aus Skepsis und Argwohn auf, um ja nicht noch einmal hinters Licht geführt zu werden, nach dem Motto: Wer mit der Niedertracht der anderen rechnet, kann nicht mehr böse überrascht werden. Das stimmt zweifellos, macht aber sehr einsam.
Obwohl vermutlich jeder schon einmal übers Ohr gehauen wurde oder erlebt hat, dass sein Vertrauen ausgenutzt worden ist, hält die Mehrheit von uns Menschen an dem Konzept fest, anderen eine Art sozialen Kredit zu geben auch wenn es manchmal schwer fällt. Wir werden sprichwörtlich enttäuscht, ärgern uns, ziehen daraus Konsequenzen, aber vertrauen doch weiterhin – nur vielleicht nicht mehr diesem speziellen Menschen. Je höher der Intelligenzquotient, desto vertrauensseliger. So ließe sich das Ergebnis einer Studie der Oxford Universität zusammenfassen. Natürlich ist damit nicht blindes Vertrauen gemeint. Vielmehr vermuten die Wissenschaftler, dass hohe Intelligenz mit besserer Menschenkenntnis korreliert. Oder anders gesagt: Smarte Menschen wissen andere besser zu beurteilen und damit auch eher, wem sie vertrauen können und wem nicht. Kommunizieren. Nichts schafft und erhält Vertrauen so sehr, wie regelmäßig und offen miteinander zu reden.
Sagen was Du meinst, glauben, fühlen und tue, was Du sagst. Das nennt man zuweilen auch authentisch sein – oder: vertrauenswürdig. Freilich solltest Du nicht immer alles sofort und ungefiltert ausplaudern, dass kann übrigens sehr verletzten und zerstören. Takt und Timing solltest Du dabei unbedingt noch beachten.
Sei bitte ehrlich. Im Job kann man nicht alles sagen, und mancher Chef weiß um Betriebsgeheimnisse, die eben nicht jeder im Betrieb wissen muss. Doch bevor Du lügst: Schweige lieber. Oder sage ganz ehrlich: „Darüber kann ich nicht sprechen. “
Sei ganz besonders ehrlich mit  deinen eigenen Fehlern. Diese Punkt verdient eine Extra-Erwähnung, weil er im Job und im Privaten so oft unterschlagen wird. Gerade Chefs, Vorbilder eben, Partner sollten beweisen, dass Fehler zu machen, keine Schande ist – nur nichts daraus zu lernen und immer so weiter machen. ist ganz schrecklich. Lasse deinen Partner dein Umfeld also an deinen Lern-Erfolgen teilhaben!
Weder Rom noch Vertrauen lassen sich in einem Tag aufbauen. Und nicht zuletzt braucht es irgendwann aber auch eine Bewährungsprobe, um das Band zu festigen. Vertrauen ist zwar gut – ein Beweis zu gegebener Zeit besser. Aber dann sollte die Vergangenheit aus dem Erlebten der Gegenwart auch Vergangenheit sein. Auch die Bibel schreibt viel zu dem Thema.
Burkhard Henze
https://dailyverses.net/de/vertrauen

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