Demokratie đȘ braucht Orte, die allen offen sind, an denen ich mich frei bewege, begegnen und gleichberechtigt austauschen kann. Sie braucht Orte, an denen die Hoffnungen, Ăngste und Konflikte unserer vielfĂ€ltigen Gesellschaft sichtbar werden, an denen auch Unmut und Protest geĂ€uĂert werden können, jedenfalls solange das friedlich geschieht und das Gewaltmonopol des Staates respektiert wird. PlĂ€tze, Parks, CafĂ©s; Schulen, AusbildungsstĂ€tten und Hochschulen; die LĂ€den ums Eck, Theater und Kinos; Vereine, Parteien und BĂŒrgerrĂ€te – alles das sind Orte, an denen wir uns sehen, an denen wir miteinander sprechen, streiten und so Demokratie leben. In diesen Tagen, an denen wir wieder mal den öffentlichen Raum Schritt fĂŒr Schritt zurĂŒck schrauben, entdecken wir noch einmal aufs Neue, was wir an diesem öffentlichen Raum haben. Ich wĂŒnsche mir, dass wir ihn schĂŒtzen, pflegen, lebendig und fĂŒr alle zugĂ€nglich halten, in der Stadt und auf dem Land. Es ist mir wichtig, heute noch einmal und aus gegebenem Anlass zu sagen: Es sind auch Polizisten, die das friedliche Neben- und Miteinander auf unseren StraĂen und PlĂ€tzen schĂŒtzen – vor allem dann, wenn Nutzungskonflikte um diesen öffentlichen Raum zu befĂŒrchten sind. Sie alle, die dafĂŒr im Ernstfall ihre Gesundheit und ihr Leben einsetzen, verdienen Respekt, nicht Hass und ĂŒbelste Herabsetzung eines ganzen Berufsstandes. Ja ich merke wir sind auf den digitalen Raum angewiesen. WĂ€hrend dieser Pandemie braucht diese Demokratie Orte, die allen offen sind, an denen ich mich frei bewege, begegnen und gleichberechtigt austauschen kann. Deshalb sollten alle jetzt umso entschiedener dafĂŒr kĂ€mpfen, dass er nicht von Hass und Herabsetzung vergiftet wird. Unsere Demokratie braucht auch eine digitale Ăffentlichkeit, in der Respekt, Toleranz und Vernunft den Ton angeben was ich gerade in den sozialen Netzwerken nicht sehe. Im Kampf gegen die Pandemie, in dem sich Staaten mehr nach innen gewendet und ihre Grenzen geschlossen haben, gerade da ist mir noch einmal bewusst geworden, wie sehr wir Menschen đȘden Austausch von Wissen und die Zusammenarbeit ĂŒber Grenzen hinweg brauchen, gerade dann, wenn wir globaleđ Krisen bewĂ€ltigen wollen. Wir alle können sehen: Abschottung, Abgrenzung und AlleingĂ€nge fĂŒhren nicht in eine bessere Zukunft. Verschwörung, Hass und falsche Informationen gefĂ€hrden Menschenleben. Als JESUS einmal im Gebiet der Dekapolis war, brachte man einen Gehörlosen zu ihm, der kaum sprechen konnte (Mar. 7:31-35). JESUS heilte ihn, aber nicht vor allen Leuten. Warum nicht? Der gehörlose Mann fĂŒhlte sich in der Menge wahrscheinlich nicht wohl. JESUS muss das gespĂŒrt haben und nahm ihn zur Seite. Wir können und sollten liebevoll auf die GefĂŒhle und BedĂŒrfnisse unserer BrĂŒder und Schwestern achten gerade in der aufgedrehten Zeit. Der Apostel Paulus schrieb: „Lasst uns aufeinander achten und uns gegenseitig zur Liebe und zu guten Taten anspornen“ (Heb. 10:24, NW, 2013). JESUS wusste, wie sich der gehörlose Mann fĂŒhlte, und ging behutsam mit ihm um. Was fĂŒr ein Vorbild fĂŒr mich! đ
Burkhard Henze
https://dailyverses.net/de/ermutigung/neu
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