Montag, 6. November 2017

Verletzung und Vergebung

Findest Du auch es so schwierig, einer Person zu vergeben, die deine Gefühle verletzt hat - sogar so schwierig, dass Du diese Person nie wieder sehen möchtest? Hast Du dich jemals schuldig gefühlt, weil Du erkannt hast, dass Du Wut und verletzte Gefühle angesammelt hast? Wenn Du dich durch diese Fragen angesprochen fühlst, bist Du in guter Gesellschaft! Ein kürzlich erschienener Leitartikel in einem führenden Nachrichtenmagazin besagte, dass wir in einer "sehr verrückten Welt" leben, in der "Wutausbrüche aller Art" alltäglich sind, in der immer mehr Menschen sich in Selbsthilfegruppen zur Kontrolle von Wut anmelden und Hilfe suchen, um ihre gewalttätigen Gefühle zu kontrollieren .
Leider sind Christen von den starken, negativen Auswirkungen der Wut, die Beziehungen schädigt und körperliche sowie geistige Gesundheit zerstört, nicht verschont. Christen haben jedoch Zugang zu sehr leistungsfähigen Werkzeugen, um mit negativen Gefühlen wie Wut, Bitterkeit, Groll und Verletzung umzugehen. Die Bibel zeigt uns, dass Christen dazu berufen sind, Überwinder zu sein (Offenbarung 3, 12), die lernen, als Licht dieser Welt eine andere Lebensweise zu praktizieren (Matthäus 5, 14-16). Könntest Du wirklich jemandem erklären, wie man einem anderen vergibt - wie man so etwas in Taten umsetzt? Kann ich jemandem zeigen, wie man tiefsitzenden, schon lange bestehenden Zorn los wird? Habe ich selbst gelernt, dies zu tun? In diesem Text werde ich untersuchen, was es bedeutet, zu vergeben und wie man effektiv mit seinem Ärger umgeht. Die Bibel enthält wichtige Schlüssel und Ansichten zu diesem Thema, ebenso wie die neuste Forschung.
Ein Schlüssel dazu ist aufrichtige Empathie - versuchen, zu verstehen, woher die andere Person kommt, und warum sie etwas so schreckliches gesagt oder getan haben könnte, das Dich verletzt hat. Versetze Dich bitte in die Lage dieser Person. Statt zu vorschnellen Schlüssen zu gelangen, anzuklagen und mit dem Finger auf sie zu zeigen, versuche, zu verstehen, was zu dieser Handlung geführt haben könnte. Vielleicht standen gar keine bösen oder verborgenen Absichten dahinter. Vielleicht habe ich ja wieder mal selbst überreagiert und vorschnell und fälschlicherweise Schuld zugewiesen. Wenn ich lerne, auf diese Weise ruhig zu denken und zu handeln, werde ich viele Situationen antreffen, in denen mein Zorn unberechtigt ist und es leichter fällt, vom Zorn wieder abzulassen. Wer mitfühlen kann, kann auch leichter vergeben. Ich  habe ganz bewusst dieses Bild gewählt weil am Ende eines Tages Vergebung für unseren Schlaf ganz wichtig ist.
Burkhard Henze

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