Montag, 8. Juli 2019

Schöpfung

Über eine Blume oder einen Schmetterling zu staunen, können das nur noch Kinder? Habe ich das als Erwachsener verlernt?
Ich wundere mich manchmal noch über Fortschritte in der Forschung, in der Informatik oder Gentechnik zum Beispiel. Aber ist nicht auch die Natur voll bezaubernder und verblüffender Geheimnisse?
Ich muss mir nur einmal die Mühe machen, eine Muschel oder eine Biene auf einer Pflanze zu beobachten. Und welches Wunderwerk ist ein Eiskristall!
Es gibt so viele Wunder der großartigen Schöpfung.
Täglich sind bin ich davon umgeben. Aber ich nehme Sie selten bewusst wahr. Ich gehe leider meist gedankenlos daran vorbei.
Es fehlt mir an Stille und Ruhe. Lebe ich nicht viel zu schnell, zu rastlos, zu fiebrig?
Ich bin ständig auf Trab, "in Action", eingespannt und angespannt. Ich bin so voller Pläne und Absichten. Hektik und Stress macht sich breit. Und manchmal sehen wir vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr.
Heute habe ich im Internet den Satz gelesen:
Wir sollten viel öfter etwas tun, das kein Ziel verfolgt, keine Eile hat und sich nicht lohnen muss.“ Diesen Satz habe ich mir jetzt dick unterstrichen und ein großes Ausrufezeichen nebenan gemacht.
Gott wollte weder das Arbeitstier noch den Manager, die in der Arbeit ertrinken. Gott hat uns allen Menschen auch die Berge, Wiesen und Wälder nicht nur gegeben, dass wir sie bearbeiten. Das auch, aber er hat sie uns auch geschenkt zur Freude, zur Besinnung, zur Erholung.
Habe ich vor lauter Geldverdienen verlernt, wie man sich besinnt, spielt, feiert, sich erholt? - Übersehe ich vor lauter Gier nach Reichtum und Streben nach Profit und Prestige die Schätze und Reichtümer in meiner nächsten Umgebung?
Viele Menschen fahren jetzt in die Ferien oder fliegen „last Minute“ in den Urlaub weit weg. Warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute und Schöne so nah ist, unmittelbar vor der Haustür?
Es ist gut, wenn ich mir Zeit dafür nehme die wunderbare Schöpfung zu beachten, ihr Aufmerksamkeit zu schenken.
Das ist Nahrung für die Seele, Balsam, Heilmittel, einfach eine Wohltat. Und ich lerne wieder neu dabei das Staunen und Danken und Lieben. Und ich erfahre das alles als Gesegneter und Beschenkter.
„Schläft ein Lied in allen Dingen, die da träumen fort und fort. Und die Welt hebt an zu singen, triffst du nur das Zauberwort.“ (J. v. Eichendorf)
Die Schöpfung ist Gottes wunderbares Geschenk an uns Menschen. „Die Schöpfung“, hat einmal jemand gesagt, „ist die Schönschrift Gottes.“ Alle geschaffenen Dinge und Wesen sind gleichsam „Liebesbriefe von Gott“.
Burkhard Henze

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