Samstag, 19. Februar 2022

Sturm

Da in der Nacht sich das Wetter kaum beruhigte und über Deutschland schweren Stürme zogen sind mir heute Morgen in meiner stillen Zeit diese Gedanken gekommen. Wind, eine Luftbewegung, ausgelöst durch Druckunterschiede. Wind weht auf der Erde seit ewigen Jahren. Seit wenigen tausend Jahren nutzt der Mensch den Wind: mit Mühlen, mit Segeln. Wind kann dem Menschen 👪 dienen, kann sich aber auch zum Sturm erheben: der Häuser niederreißt und Schiffe versenkt. Eine ambivalente, unzähmbare Kraft – die dem Menschen das Leben ermöglicht, als Atem. Wind verbindet den Menschen mit Umwelt und Universum. Er wird gefürchtet und verehrt, besänftigt und manchmal fälschlicherweise zum Gott erhoben. „Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. Und die Erde war Tohuwabohu, Irrsal und Wirrsal, wüst und leer. Finsternis über der Tiefe. Und über dem Chaos schwebte: der Geist Gottes, der Atem Gottes, der Wind Gottes.“ Wind, Atem und Geist – drei mögliche Übersetzungen desselben hebräischen Wortes: Ruach. Ruach kommt in der📕  Bibel fast 400 Mal vor, ist also von großer Bedeutung. Ruach kann Wind, Atem oder Geist heißen, und auch Energie oder Lebenskraft. Der Philosoph Martin Buber übersetzte Ruach mit „Braus Gottes“. Der Geist Gottes wirkt in der Welt, so die Erfahrung von uns Christen. Seinen größten Auftritt hat er an Pfingsten. Da kommt der Heilige Geist herab auf die Apostel. Oder ist es der Atem Gottes, oder der Heilige Wind? Die Apostelgeschichte wählt jedenfalls stürmische Worte: „Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle Apostel am gleichen Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie ein heftiger Wind, und durchströmte das ganze Haus. Alle wurden erfüllt mit dem Heiligen Geist und sie begannen, in fremden Sprachen zu predigen, wie der Geist es ihnen eingab – wie der Wind es ihnen eingab.“🙏

Burkhard Henze


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