Samstag, 1. Februar 2020

Vergeben

Ungeklärte Aspekte in unserem Leben lassen sich oft nur schwer vergessen. Das betrifft sowohl Unsicherheiten im Job, finanzielle Probleme als auch zwischenmenschliche Bereiche. Wenn wir noch Groll gegen jemanden hegen oder die Vertrauensbasis noch nicht wieder hergestellt ist, so beschäftigen wir uns immer wieder damit. Dadurch kommt unsere Seele nicht zur Ruhe und wir werden unglücklicher, je öfter wir uns mit diesen Problemen beschäftigen. Die Kunst der Vergebung beseitigt Aggression und Skepsis und lässt wieder den schönen Dingen im Leben Raum. Wer verzeiht, kann das Kapitel in seinem Leben schließen und nach vorne Blicken. Wenn ein Mensch dich schwer enttäuscht hat, machst du vermutlich auch dir selbst Vorwürfe. Du stellst dir Fragen wie „Warum habe ich so viel meiner Zeit verschwendet?“, „Wie konnte ich so blind sein und nichts merken?“ oder „Wie konnte ich ihm jemals vertrauen?“. Mach dir bewusst, dass jeder Mensch mal Fehler macht. Niemand ist perfekt und jeder wird früher oder später im Leben von seinen Mitmenschen enttäuscht.
Jemandem zu vertrauen und enttäuscht zu werden, ist besser als gar nicht zu vertrauen. Du würdest dich nie geborgen fühlen, niemals sicher außer bei dir selbst. Außerdem würden dir auch die vielen tollen Menschen entgehen, die dich nicht enttäuschen. Enge Verbindungen einzugehen, ist immer mit einem gewissen Risiko verbunden, aber es lohnt sich.
Es ist verständlich, wenn du dich ärgerst und richtig, wenn du dich von der Person distanzieren möchtest. Aber blicke selbst nach vorn, verzeihe dir und verzeihe auch demjenigen, der dich verletzt hat. Es bestraft nicht ihn, sondern dich selbst, wenn du ihm nicht verzeihst.
Ich sollte mir bewusst machen, was Vergebung bedeutet. Man heißt den Fehler also nicht gut oder tut so, als ob er nie geschehen wäre. Vergeben bedeutet einfach, nicht nachtragend zu sein.
Die Vorteile der Vergebung sehen. Ärger und Verbitterung vorübergehen zu lassen kann einem helfen, gelassen zu bleiben, es fördert die Gesundheit und steigert die Freude (Sprüche 14:30; Matthäus 5:9). Und was noch wichtiger ist: Anderen zu vergeben ist ein Schlüssel dafür, dass Gott die eigenen Sünden vergeben kann (Matthäus 6:14, 15).
Sich in die Lage des anderen versetzen. Jeder macht Fehler (Jakobus 3:2). Wir sind froh, wenn uns ein Fehler vergeben wird. Wäre es da nicht gut, auch anderen ihre Fehler zu vergeben? (Matthäus 7:12).
Ausgeglichen sein. Wenn es nur um eine Kleinigkeit geht, kann man den biblischen Rat befolgen, „einander zu ertragen(Kolosser 3:13).
Schnell reagieren. Am besten ist es, die Sache so schnell wie möglich zu bereinigen, noch bevor sich der Ärger festsetzen kann (Epheser 4:26)
Burkhard Henze
https://dailyverses.net/de/vergebung

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