Samstag, 9. November 2019

Anfechtung

Christen werden genauso krank, gehen unverschuldet Pleite und verlieren liebe Menschen oder werden arbeitslos. Die Überzeugung, dass Gott mich vor allem Unheil bewahrt, wirkt sich somit massiv auf die Wetterlage meines Glaubens aus. Je tiefer sie sitzt, desto schneller ist mein Glaube in der Krise, wenn etwas schief läuft. Gott landet auf der Anklagebank, die Beziehung zu ihm ist gestört. Damit ist klar: Gerade die handfesten Glaubenskrisen haben direkt mit der Frage zu tun, wie ich Leid und dessen Herkunft in meinem Leben einordne. Ich sollte nicht nicht vorschnell nach geistlichen Zusammenhängen zu suchen. Gerade die Suche nach Schuld bzw. nach einem Zusammenhang von Tun und Ergehen ist oft fehl am Platz ( Lukas 13, 1-4). Natürlich kann Gott durch Umstände zu mir sprechen, vielleicht will er mir etwas deutlich machen. Wer diese Zusammenhänge aber bis ins Detail in jedem Lebensumstand sucht, wird keinen befreienden Glauben erleben, wie ihn JESUS versprochen hat. Ich denke es gibt die direkten Zusammenhänge beim Entstehen einer Glaubenskrise. Auch in geistlicher Hinsicht. Eine besondere Bedeutung kommt hierbei den Begriffen Versuchung bzw. Anfechtung zu, von denen die Bibel an einigen Stellen spricht. Beide können einen entscheidenden Anteil dazu beitragen, dass es zu einer Krise kommt. Sie beinhalten zwei wichtige Grundbedeutungen: Einen guten, förderlichen Sinn und einen bösen, zerstörerischen Sinn.Ich finde Christen stehen in keiner Krise oder Anfechtung alleine da, weil sie mit Jesus verbunden sind. Gerade dann werden Christen sogar die mutmachende und rettende Kraft Gottes erleben (2 Kor 1, 6). Wer am Leiden Jesu Anteil hat, hat auch an seinem Trost und an seiner Ermutigung teil (2 Kor 1, 7). Gerade weil Jesus ebenfalls ständig in Versuchung stand und einige Krisen in seinem Dienst für Gott durchgemacht hat, kann er mitleiden und verstehen, was Christen durchmachen (Heb 2, 18). Außerdem sagt Jesus seinen Nachfolgern zu, dass keine Prüfung ihre Kraft übersteigt. Wenn Gott auf die Probe stellt, zeigt er Wege auf, sie auch zu bestehen – so seine Zusage (1 Kor 10, 13). So erlebe ich wie beschrieben im Korintherbrief genauso meine Fügung mit Gott.
Burkhard Henze

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