Sonntag, 26. Juli 2015

Genuss

Dietrich Bonhoeffer schreibt in einem Brief aus dem Gefängnis Tegel an einen Freund: "Dass ein Mensch in den Armen seiner Frau sich nach dem Jenseits sehnen soll, das ist , milde gesagt, eine Geschmacklosigkeit und jedenfalls nicht Gottes Wille. Man soll Gott in dem finden und lieben, was er uns gerade gibt; wenn es Gott gefällt, uns ein überwältigende irdisches Glück genießen zu lassen, dann soll man nicht frömmer sein als Gott und dieses Glück durch übermütige Gedanken und Herausforderungen und durch eine wildgewordene religiöse Phantasie, die an dem, was Gott gibt, nie genug haben kann, wurmstichig werden lassen. Gott wird es dem, der ihn in seinem irdischen Glück findet und ihm dankt, schon nicht an Stunden fehlen lassen, in denen er daran erinnert wird, dass das Irdische nur etwas Vorläufiges ist und dass es gut ist, sein Herz an die Ewigkeit zu gewöhnen ... Aber das alles hat seine Zeit und die Hauptsache ist, dass man mit Gott Schritt hält und nicht immer schon einige Schritte vorauseilt, allerdings auch keinen Schritt hinter ihm zurückbleibt."
Gott hat uns als Menschen so geschaffen, dass wir genießen können. Er hat seine Schöpfung mit großer Schönheit ausgestattet. Es geht nicht nur um Zweckmäßigkeit. Und so schenkt er uns zu unserem oft mühevollen Leben den Genuss. Wenn wir ihn dankbar annehmen, dann ehren wir Gott damit .  

 

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