Gestern bin ich zu einem Seminar nach Eschwege gefahren und habe in einem Stau gestanden und während ich da im Stau stand, gingen mir viele wütende Gedanken durch den Kopf. Nach Gebet konnte ich die Gedanken in Dankbarkeit umwandeln. Und nicht in genervtes Anklagen wegen dieses dämlichen Staues. Dummerweise konzentrieren wir uns im Alltag häufig auf
das Negative und übersehen dabei all die positiven Dinge, die das Leben uns
schenkt. Dadurch entgeht mir ein großer Teil an Lebensfreude. Selbst
schwerwiegende Probleme oder Entwicklungskrisen haben häufig auch ihre
positiven Seiten. Jedoch nehme ich diese in aller Regel nicht wahr. Zudem nehme
ich das meiste, was mir geschieht oder was ich erlebe, für selbstverständlich.
Es ist doch schließlich normal, dass ich hören, fühlen und schmecken kann, dass
ich in einem friedlichen Deutschland lebe, zur Arbeit gehen darf, Kinder habe
die Gesund und ich mich mit Menschen
amüsiere. Oder? Die Wahrheit ist, dass
es keineswegs normal ist, dass es mir so
gut geht, wie mir ein Blick in die Nachrichten schnell aufzeigt. Auch meine
Gesundheit ist keineswegs immer einfach so gegeben. Das merke ich spätestens
dann, wenn mich eine Krankheit so ausbremst, dass ich ich nicht mehr alleine
ins Bad gehen kann. Wie schön ist es, wenn das Fieber sinkt, wenn ich das erste
Mal wieder das Bett verlassen darf oder der elende Schmerz nachlässt…Das sind
die Momente, in denen mir klar wird, dass
ich mich keinesfalls immer darauf verlassen kann, so gesund und frei
leben zu dürfen. Die Dankbarkeit, die ich dann empfinde, sollte ich eigentlich
jeden Tag spüren und zwar in einer Vielzahl von Momenten. Und übrigens
Dankbarkeit erhöht die Lebensfreude. Dankbaren Menschen geht es nachweislich besser —
körperlich, psychisch und emotional. Schon allein deshalb lohnt es sich für
jeden, dankbar zu sein.
Burkhard Henze
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